Zeche Gneisenau, Dortmund - Derne

Fast 100 Jahre, bestimmte die 1985 geschlossenen Zeche, die Arbeit und das Leben im Ortsteil Derne. Seit 1998 stehen die noch erhaltenen Anlagen in der Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Betreut werden sie durch den Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V.

 

Heute erinnern nur noch Tomson- und und das markantes Doppelbockgerüst über Schacht 4 von 1933, zwei verschiedene Fördergerüsttypen, an die Anlagen eines der zeitweise größten Steinkohlebergwerke Europas. Beide stehen heute unter Denkmalschutz.

 

Der Tomsonbock über dem Schacht 2 wurde um 1886 errichtet und ist damit das älteste erhaltene Fördergerüst diesen Typs im Ruhrgebiet. Die Grundform dieses Förderturms, das englische Bockgerüst, stammt aus England, wurde dort bereits vor 1864 entwickelt und konnte sich auch in Belgien, Frankreich und an der Saar durchsetzen.

 

1934 weitete man die Kohleförderung auf Gneisenau mit der Inbetriebnahme von Schacht 4 mit dem Doppelbockgerüst nochmals aus. Ausgebaut als moderne Großschachtanlage mit Großkokerei (seit 1927) und Kohlenwäsche beschäftigte die Zeche noch 1974 6.300 Mitarbeiter und förderte rund 4,2 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr. Am 5. August 1985 wurde die letzte Schicht auf Gneisenau gefahren.